Bei hohem Verkehrsaufkommen soll der Seitenstreifen der A24 künftig temporär mitgenutzt werden. Mit 80 Netzwerk-Videokameras und dem dazugehörigen Cayuga Videomanagementsystem von Qognify sorgt die WTG dafür, dass auf Grundlage der an das Verkehrsleitsystem übermittelten Daten die temporäre Freigabe des Seitenstreifens in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen erfolgen kann.
Als Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes hat die A 24 eine überregionale Bedeutung – sie verbindet den Berliner Ring mit weiteren Autobahnen im Norden Deutschlands bis nach Skandinavien. Um das hohe Verkehrsaufkommen auch in Zukunft noch bewältigen zu können, werden die Seitenstreifen zwischen Neuruppin und Kremmen in Brandenburg so ausgebaut, dass sie im Bedarfsfall für den Verkehr geöffnet werden können. Die visuelle Überprüfung dieser Bedarfsfälle wird durch das von der WTG geplante Videoüberwachungssystem ermöglicht, bestehend aus IP-Netzwerkkameras, dem Videomanagementsystem Cayuga von Qognify und der erforderlichen Computer- sowie Serverhardware für die Leitstelle. Die dynamische Beschilderung erfolgt mithilfe von LED-Anzeigetafeln, auf welchen bei hohem Verkehrsaufkommen die entsprechenden Streckenabschnitte durch das Verkehrsleitsystem freigeben werden.
Technischer Leiter
Die Bundesautobahnen A 10 und die A 24 zwischen dem Autobahndreieck Pankow und der Anschlussstelle Neuruppin gehören zu den meistbefahrenen Strecken der Hauptstadtregion. Sie werden während eines Zeitraums von weniger als fünf Jahren im laufenden Betrieb ausgebaut, um dem künftigen Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Die bisher vierspurige A 10 zwischen den Dreiecken Havelland und Pankow wird auf circa 30 Kilometern Länge sechsspurig ausgebaut. Damit verschwindet ein Nadelöhr im Berliner Autobahnring, das in der Vergangenheit zu vielen Verkehrsbeeinträchtigungen führte. Der vierspurige, circa 30 Kilometer lange Abschnitt der A 24 zwischen der Anschlussstelle Neuruppin und der Anschlussstelle Kremmen wird komplett erneuert. Dabei werden die Seitenstreifen verbreitert, um Teilabschnitte je nach Verkehrsaufkommen temporär für den Verkehr freigeben zu können.
Der Ausbau der Autobahn hat bereits 2018 begonnen, Anfang 2020 wurde die WTG mit der Planung eines Videoüberwachungssystems zur visuellen Unterstützung der Verkehrsbeeinflussungsanlage für den Ausbauabschnitt beauftragt. Gemäß Leistungsbeschreibung mussten bei der einzusetzenden Technik spezielle Funktionen und Vorgaben für Verkehrsanlagen beachtet werden. Um diese Anforderungen zu erfüllen, fiel die Entscheidung auf die 360° Schwenk- und Neige-Netzwerk-Videokameras von Pelco und das Cayuga Videomanagementsystem von Qognify.
Über eine Schnittstelle erfolgt der Austausch von Informationen mit dem Verkehrsleitsystem, welches das Verkehrsaufkommen kontrolliert. Dadurch können u. a. automatische Abläufe realisiert werden. Bei erhöhtem Verkehrsaufkommen kann beispielsweise ein automatischer Kontrolldurchlauf der Video-Netzwerkkameras ausgelöst werden zur sofortigen visuellen Kontrolle, ob liegengebliebene Fahrzeuge oder Gegenstände den Seitenstreifen blockieren. Denn nur wenn das nicht der Fall ist, kann die Leitstelle per LED-Tafeln den Seitenstreifen als zusätzliche Spur für den Verkehr freigeben.
Vorher festzulegende Details des Videosystems – Abläufe, Bedienungsmöglichkeiten u. v. m. – müssen wie branchenüblich in einem Pflichtenheft definiert werden. In Zusammenarbeit mit der Knödl GmbH erfolgt die hierfür notwendige Abstimmung mit der DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH.
Ein Prototyp, der überzeugt: Damit der Kunde sich direkt vor Ort von der Leistungsfähigkeit der WTG Lösung ein Bild machen konnte, wurde im Dezember 2020 ein kompletter Musteraufbau direkt an der A 24 errichtet – mit Induktionsschleifen, Videokameras und Anzeigetafeln. Hier konnte die Technik zeigen, was sie kann – von der lückenlosen 360°-Rundumsicht der Kameras bis zur nutzerfreundlichen Bedienung des Videomanagementsystems am Bedienarbeitsplatz in der provisorischen Leitstelle vor Ort.
Sämtliche Netzwerkkameras werden WTG-seitig vorbereitet und so konfiguriert, dass sie vor Ort direkt aufgestellt und angeschlossen werden können. Dies erfolgt durch die Knödl GmbH, die auch das Leitungsnetz zur Anbindung der Hardware sowie die Kameramaste und Anzeigetafeln auf dem gesamten Streckennetz errichtet.
Bei der Verwaltung der Kameras kommt ein DELL-Server zum Einsatz, auch hier wird die erforderliche Software – das Cayuga Videomanagementsystem – bereits im Vorfeld von der WTG installiert. Die Konfiguration und Verwaltung der Kameras ist an unterschiedlichen Standorten möglich, welche die WTG mit Bedienrechnern, Monitoren und manuellen Kamerasteuereinheiten ausstattet. Eine zusätzlich installierte Monitorwand sorgt jederzeit für den optimalen Blick auf die Bilder der 80 Netzwerk-Videokameras.
Die ersten Videokameras wurden an ihren Bestimmungsorten montiert. Durch die präzisen Vorbereitungen wurde die Montagezeit direkt auf der Autobahn so kurz wie möglich gehalten, um den Verkehrsfluss so wenig wie möglich zu beeinflussen. Erste Einsatztests sowie die darauf folgende Feinabstimmung können nun bereits direkt vor Ort durchgeführt werden.
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